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Der Liber Abaci sah das Licht der Welt im Jahr 1202. In ihm stellte Fibonacci das Wissen zusammen, das er während seiner Wanderschaft durch die arabischen Länder und durch den Mittelmeerraum erworben hatte, und verband es – wie er selbst sagt – mit eigenen Überlegungen und Ausarbeitungen. Das Resultat ist ein Werk, das seine Vorbilder an Umfang übertrifft und mit diesen fachlich wetteifert und das für lange Zeit in der Geschichte der abendländischen Mathematik unübertroffen bleiben sollte.
Es gibt keinen Bereich der Handelsmathematik, der nicht seinen Platz im Liber Abaci gefunden hätte: von den Gesellschaften zum Verleih, vom Wechsel zur Vereinheitlichung der Währungen, vom Verkauf zum Tauschhandel. All dies wird systematisch und versehen mit einer Reihe von aus laufenden Geschäften gezogenen Beispielen dargelegt. Für das damalige mathematische Wissen in Europa, wo als Vorbilder noch immer Autoren der Spätantike wie Boethius und Cassiodor dienten, repräsentierte der Liber Abaci ein Werk mit ausserordentlicher Sprengkraft. Für den Handel, der im Begriff war, die familiäre Organisation der Geschäftsführung zu überwinden, um europäische Dimensionen anzunehmen, wurde das Werk zur Basis einer präzisen und vertrauenswürdigen Buchhaltung.
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